Sakralraum 14

St. Simon und Judas, Reken

Entwurf: Andreas Kasparek

Konzeption und Gestaltung von Altar und Ambo für die Kirche St. Simon und Judas, Reken

Eiche, Blattgold
Holzarbeiten: Tischlerei Innenmöbel, Norderstedt
Blattvergoldung: Caroline John, Hamburg

Entwurfsbeschreibung

Im Zuge einer umfangreichen Sanierung wurde der über lange Jahre als Altar zur Feier der Eucharistie verwendete Taufstein wieder an seinem ursprünglichen Ort in der rückseitigen Taufkapelle aufgestellt. Nach intensiver Diskussion wünschte sich die Gemeinde in Ergänzung zum historischen Altar für die gottesdienstlichen Feiern einen neuen Altar. Mit Blick auf die die Architektur und die Proportionen des Raumes erschien ein weiterer, neuer Altar verzichtbar, bestand doch die Gefahr, dass durch das Hinzufügen eines weiteren Elementes die bestehende gestalterische Harmonie gestört wird. Auch wurde die Gefahr gesehen, dass ein neuer Altar in Konkurrenz zu dem opulent gestalteten, raumfüllenden historischen Altar steht. Darüber hinaus wurde die entstandene Freifläche als Chance für die Gestaltung gottesdienstlicher Formate gesehen.
Das bestehende Dilemma aufzulösen war Inhalt der hier dokumentierten Entwurfskonzeption. Es sollte ein Entwurf für einen neuen Altar entwickelt werden, der in angemessener, würdevoller Weise das Feiern des Abendmahls ermöglicht und sich dabei gestalterisch zurücknimmt und sehr uneitel eine Konkurrenz zum historischen Altar vermeidet. Wiewohl für einen neuen Altar eine klare und plausible gestalterische Verortung im Altarraum gewünscht wurde und keinesfalls der Eindruck eines Provisoriums entstehen sollte, war eine Mobilität gewünscht, die bei Zeiten eine flexible Nutzung der Fläche z.B. zur Aufstellung der Stühle für das Brautpaar bei Hochzeiten oder dem Aufstellen von Sarg oder Urne bei der Feier eines Requiems erlaubt. Entsprechend sollte ein neuer Altar beweglich sein.
Passend zu einem solchen Altar und mit diesem ein Ensemble bildend, sollte ein Ambo und Sedilien entworfen werden.
Die neuen Objekte sollten gestalterisch keine Hürden oder Barrieren zwischen dem historischen Altar und den Bankreihen darstellen. In einer inhaltlichen Übertragung geht es vielmehr darum, drei Orte der Wandlung zu gestalten, Brücken, die die Kluft zwischen Gott und den Menschen überwinden: Der Altar als Ort der Wandlung von Brot und Wein in den Leib und das Blut Jesu Christi, der Ambo als Ort der Wandlung der heiligen Schrift in der Auslegung, der Osterleuchter als Ort der Vergegenwärtigung der in der Auferstehung geschehenen Wandlung vom Tod zum Leben.
So treffen sich im neuen Altar das Gold und die Opulenz des Hochaltars als Verweis auf das göttliche und heilige und das rustikale Holz der Bänke als Verweis auf das menschliche, die Gemeinde
Der Ambo wurde in gestalterischer Analogie zum Zelebrations-Altar als Alter des Wortes gestaltet.

Sakralraum 14

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